Im Absolutismus spielte es für die meisten Menschen keine grosse Rolle in welchem Staat sie lebten. Sie hatten doch sowieso nichts zu sagen, denn der König regierte alleine.
Frankreich: eine Nation verteidigt die Freiheit
Die Gelehrten der Aufklärung forderten eine Volksvertretung mit der die Macht des Königs kontrolliert und eingeschränkt wird. Die Französische Revolution ermöglichte dieses Ziel. Der Kampf gegen verschiedene revolutionsfeindliche Herrscher war für die Franzosen eine Verteidigung der Freiheit und der Volksrechte. Das Gefühl eine zusammengehörende Nation zu sein, wurde gestärkt.
Was ist eine Nation?
Zu welcher Nation gehört der einzelne Mensch? Frankreich konnte diese Frage leicht beantworten: Jeder Bürger der in Frankreich lebte, sich zu seinem Staat bekannte und sich für ihn einsetzte gehörte zum französischen Volk, zur „grande nation“ (grosse Nation). (David Scherer)
Deutschland und Italien: eine Sprache – eine Nation
In Deutschland und Italien wurde die gemeinsame Sprache zum verbindenden Element, da es nicht einen, sondern viele Staaten gab. Die Bürger Roms, Mailands und Neapels konnten sich ohne weiteres verstehen, obwohl sie unter verschiedenen Herrschern standen, selbst die gleichen Zeitungen und Bücher konnten sie lesen. In Italien, sowie Deutschland kam der Gedanke, dass Menschen gleicher Sprache eine Nation bilden, ohne die bestehenden Staatsgrenzen. (Kilian Armendinger)
Deutschland und Italien: eine Nation – ein Nationalstaat!
Die Antwort vieler Deutscher und Italiener lautete: Weil die Franzosen ein in einem Staat geeintes Volk sind, sind sie so stark. Daher forderten sie, dass auch alle Deutschen, alle Italiener in je einem Staat vereinigt werden sollten. Sie verlangten den Nationalstaat. Ein geeintes Deutschland, ein geeintes Italien würde seine Unabhängigkeit bewahren können und nicht mehr unter Fremdherrschaft geraten. Ein solcher deutscher oder italienischer Nationalstaat sollte nicht von einem König allein regiert werden. Vielmehr sollte das geeinigte Volk selbst seine Regierung bestimmen können. Die meisten Anhänger des Nationalstaates waren daher zugleich liberal gesinnt. Der Wiener Kongress erfüllte weder die liberalen noch die nationalen Wünsche. In Italien und Deutschland gab es wieder Mittel- und Kleinstaaten, über welche Fürsten allein herrschten. Das Nationalgefühl liess sich aber nicht unterdrücken. Der Ruf nach nationaler Einheit wurde immer stärker.
Weitere Völker fordern den Nationalstaat
Im Verlauf des 19. Jahrhunderts verbreiteten sich die nationalen Gefühle auch unter den Bewohnern Osteuropas. Wie in Deutschland und Italien war es auch hier die gemeinsame Sprache, welche das Zusammengehörigkeitsgefühl forderte. Mehr und Mehr begannen sie, die Herrschaft de österreichischen Kaisers, des russischen Zaren und des türkischen Sultans als Fremdherrschaft zu empfinden. (Sven Hofer)
Donnerstag, 28. April 2011
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