Die Einigung Deutschlands
Wie in Italien, scheiterte auch in Deutschland 1848 der Versuch, einen einheitlichen
Nationalstaat zu schaffen. Wie auch in Italien bestand der Wunsch, nach einem
Nationalstaat fort. Die Deutschen nahmen den Erfolg der Italiener als Ansporn dazu.
Deutschland mit oder ohne Fürsten ?
Dieses Ziel war nicht leicht zu erreichen.Noch gab es in Deutschland über dreissig
deutsche Staaten, deren Herrscher nicht einfach zurücktreten wollte. Viele Deutsche
fühlten sich nicht nur als Deutsche, sondern auch als Bayern, Württemberger oder
Sachsen.
Unter Preussens oder Österreichs Führung ?
Österreich und Preussen waren zwei Grossmöchte. Beide wurden aber nicht nur von
Deutschen bewohnt. Im Osten Preussens war der polnische Bevölkerungsteil. Österreich
war ein Vielvölkerstaat. Eine Einigung Deutschlands ohne diese beiden Grossmächte war
unmöglich. Die übrigen deutschen Staaten waren viel zu schwach. Man müsste noch
entscheiden welcher König oder Kaiser Deutschland anführen sollte.
War das Deutsche Reich zu stark für die andern?
Den übrigen europäischen Staaten war der Zusammenschluss aller Deutschen zu einem
Staat nicht gleichgültig. Sie dachten, dadurch entstände eine ''Super Macht'', welche die andern Staaten und Völker bedrohen könnte. Solche Befürchtungen entstanden vor allem in Frankreich. Allerdings hatten sie damals etwa die gleiche Einwohnerzahl. (Deutschland ohne Österreich) ( Frankreich und Deutschland je 37 Millionen).
Um 1860 kam es zum Beschluss, dass die Zersplitterung Deutschlands in der bestehenden
Form untragbar geworden sei. Nicht nur nationale Gefühle, sondern auch die Entwicklung der Wirtschaft und des Verkehrs erforderte Veränderungen in Deutschland. (Stefan)
Seit 1862 leitete Ministerpräsident Otto von Bismarck die Politik der Preußen. Sein Ziel war es, dass Deutschland unter preußischer Führung lag. Die deutsche Einigung war eine machtpolitische Frage nach Bismarcks Meinung. Kriege schloss er dabei nicht aus. Konkurrenz für die Preußen waren die Österreicher. Sie hatten die gleichen Absichten Deutschland zu sich zu nehmen. 1866 kam es daher zum Krieg. Da die Preußen bessere Ausrüstungen und Führungen hatten, siegten sie. Bismarck wurde dadurch viel beliebter. Preußen nutzte den Sieg, um auch einige Fürstentümer zu sich zu ziehen. Der König Frankreichs Napoleon III. befürchtete, dass die Preußen eine Gefahr für Frankreich wären. 1870 suchten die Spanier einen neuen König. Doch der König Frankreichs verbot, dass ein Deutscher König von Spanien hätte werden können. Der preußische König lehnte die Forderungen von Napoleon ab. Dieser Vorfall erschien in der Zeitung und verletzte Frankreichs Ehre. Napoleon fühlte sich betroffen und dachtet, das könnte nur durch einen Krieg wiederhergestellt werden. (Yaren)
Preußen und die verbündeten deutschen Staaten waren auf diesen Krieg gut vorbereitet. Dabei wurde Napoleon III. mit dem stärksten Teil seiner Armee umzingelt und festgenom-men. Daraufhin setzte Frankeich ihren erfolglosen Kaiser ab und wurde wieder zur Republik. Mit der neuen Regierung war es schwierig die Kriege zu gewinnen. Paris wurde von den deutschen Truppen eingeschlossen und musste sich ergeben. Die militärischen Erfolge lösten in Deutschland Begeisterung aus. Noch während des Krieges wurde Wilhelm der I. in Versailles zum deutschen Kaiser erhoben. Deutschland hatte noch nie so gerecht gekämpft und noch nie so viele Erfolge gehabt wie in diesem Krieg. Im Friedensschluss musste Frankreich das Elsass und einen Teil Lothringens an das neue Deutsche Reich übergeben.
Unter dem Französischen Volk gab es große Verbitterung, weil es nicht gefragt wurde, ob es mit diesem Wechsel einverstanden wäre. Daher war das Ende des Krieges keine wirkliche Versöhnung sondern eine Feindschaft zwischen Deutschland und Frankreich. Das neue Deutsche Reich war ein Bundesstaat der deutschen Fürsten. Daher hatte Preußen mit 2/3 Einwohner und die dazugehörende Fläche die bedeutendste Stellung. Der preußische König war gleichzeitig deutscher Kaiser, der Ministerpräsident war fast immer deutscher Reichskanzler und die Hauptstadt von Preußen, Berlin war gleichzeitig die Reichshauptstadt. Hier richtete man über die wichtigen politischen Entscheidungen. Die Bedürfnisse der übrigen Fürsten waren nicht sehr groß, so fühlten sich vor allem einige Süddeutsche ,,verpreusst‘‘.
Das Deutsche Reich bestand 1871 aus dem heutigen Elsass, Deutschland und einem Teil Polens. In der Verfassung des Deutschen Reiches konnte der Kaiser die Armee und die Regierung einsetzen, bei denen vor allem die Macht lag. Das Volk konnte das Parlament wählen.
Bismark musste nun darauf achten, dass sich nicht alle anderen Staaten gegen ihn verbün-deten. Er verhinderte neue Kriege zwischen den europäischen Staaten, so folgte eine lange Friedensperiode bis zum ersten Weltkrieg.
(Carole)
Donnerstag, 28. April 2011
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